Zeitreise: Die Geschichte des Werkzeugs in Kurzform

Zeitreise: Die Geschichte des Werkzeugs in Kurzform



Im 21. Jahrhundert ist Werkzeug in allen Formen, Farben und Funktionen ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft - man benötigt es für praktisch alles und es ist auch überall zu finden. Auch so alltägliche Dinge wie Messer und Gabel, die wir jeden Tag zum Essen verwenden, sind Werkzeuge. Von solch simplen Werkzeugen bis hin zu hochentwickelten Elektrowerkzeugen - für alles, was unsere Hände von selbst nicht schaffen, gibt es ein Werkzeug. Doch die Anfänge waren weit bescheidener und weniger vielseitig.

I. Die Anfänge

Kurz nachdem der Mensch in der frühesten Urzeit, vor etwa 6 Millionen Jahren, den aufrechten Gang erlernt hatte, entwickelte sich einer der wichtigsten evolutionären Vorteile unserer Spezies: durch den aufrechten Gang hatte der Mensch seine beiden Händen frei. Da er sie nicht mehr zum Laufen auf allen Vieren verwendete, entwickelte sich die menschliche Hand, wie wir sie alle kennen - sie war bedeutend besser für feinmotorische Tätigkeiten geeignet und der anwinkelbare Daumen erlaubte einen festen Griff. Erst dadurch wurden die beiden Fundamente der menschlichen Zivilisation möglich: Feuer zu machen und Werkzeuge zu benutzen. Die ersten Werkzeuge waren dabei natürlich so simpel und primitiv, wie es nur irgendwie geht. Die menschliche Hand erlaubte es, nach Stöcken und Steinen zu greifen und mit diesen dann zuzuschlagen. Dies war ein großer Vorteil bei der Jagd, da der Urzeitmensch über keine nennenswerten Reißzähne oder Klauen verfügte. Aus dieser Notwendigkeit heraus entstanden die ersten Klingen, indem Steine zerschlagen wurden, um scharfe Kanten zu erzeugen. Es entstanden mit der Zeit immer vielfältigere Klingen aus diversen Materialien wie Knochen oder den Geweihen von Tieren. Über viele Jahrtausende waren Faustkeile oder angespitzte Knochen Allround-Werkzeuge für jede Lebenslage. Später lernte der Mensch dann den Wert eines bis heute gültigen Konzepts: einen Stiel aus Holz an seinem Werkzeug zu befestigen. So wurde die Schlagkraft erhöht, die Ermüdung bei der Verwendung reduziert und der Komfort bei der Benutzung verbessert. Dieser Entwicklungsstand wurde für beinahe 2,6 Millionen Jahre beibehalten.

II. Die Antike und der Weg zum Metall

Die frühen Epochen der Antike stellen den ersten großen Schritt zur modernen menschlichen Gesellschaft dar. Etwa 4.500 Jahre vor Christus begann der Mensch erstmals, im größeren Stil einfach zu findende und zu verarbeitende Metalle wie Kupfer für seine Werkzeuge zu verwenden. Kupfer konnte ohne großen Aufwand an der Oberfläche gefunden werden und war dank seines relativ niedrigen Schmelzpunktes von 1.085° Celsius auch mit primitiven Schmelzöfen zu verarbeiten. Der geringe Härtegrad von Kupfer schränkte seine Einsatzmöglichkeiten zwar ein und war für schnellen Verschleiß verantwortlich - die Möglichkeiten sehr scharfe und präzise Klingen daraus zu fertigen sorgte trotzdem für eine hohe Beliebtheit. Erst mit der Entdeckung von Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn, etwa 1.200 Jahre später, gab es den nächsten großen Sprung in der Fertigung von Werkzeugen. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits ein breites Spektrum an Werkzeugen, die wir bis heute benutzen, beispielsweise ermöglichte der Einsatz von Bronze die Fertigung der ersten Sägen, Sicheln, Sensen und auch Pflugscharen, was die Landwirtschaft zum damaligen Zeitpunkt revolutionierte. Die höhere Härte von Bronze brachte aber auch fortschrittliche Werkzeuge zur Bearbeitung von hartem Stein wie Hämmer und Meißel sowie Schmiedewerkzeuge. Der Einsatz von Bronzewerkzeugen markierte später auch den Beginn des Bergbaus, der um circa 1.200 vor Christus die frühesten Werkzeuge aus Eisen hervorbrachte. Die Möglichkeit, nun große Mengen Eisen zu erlangen, läutete damit die Eisenzeit ein.

III. Die Eisenzeit und das Mittelalter

Die höhere Verfügbarkeit von Eisen sowie seine hohe Belastbarkeit und Haltbarkeit machten Eisen schnell zum optimalen Material für Werkzeuge aller Art. Die Methoden zum Abbau von Eisen wurden schnell komplexer, ausgefeilter und effizienter, so dass Eisen auch für viele andere Verwendungszwecke eingesetzt werden konnte. Die ersten Massenproduktion von Werkzeugen und z.B. Nägeln führten zu einer rapiden Entwicklung in der Landwirtschaft, da es nun möglich war große Wind- und Wassermühlen zu kontruieren. Pflugschare und Haken, Schaufeln und Sensen aus Eisen waren langlebiger und effektiver als ihre Vorgänger aus Bronze, so dass die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln stark zunahm. Mit den präziseren Werkzeugen ließen sich nun bessere Transportmittel bauen, was den Transport und somit Handel von Waren sehr positiv beeinflusste. Die ersten Drehbänke und fortschrittliche Schmiedetechniken führten zur Entdeckung des Stahls und legten damit den Grundstein für die industrielle Revolution einige Jahrhunderte später.

IV. Die Renaissance

Mit dem Zeitalter der Aufklärung fing der wissenschaftliche Fortschritt an, Fahrt aufzunehmen. Die Weiterentwicklung von Legierungen wie Stahl ermöglichten es, noch vielseitigere und bessere Werkzeuge herzustellen. Erstmalig rückte ein neuer Anwendungszweck für Metall in den Vordergrund: die Mechanik. Die wissenschaftliche Vorarbeit von z.B. Leonardo da Vinci zeigten das Potential von Maschinen, die sowohl Wege zur Verwendung wie auch der Bearbeitung modernerer Metalle aufzeigten. Nun war es möglich, hochpräzise Mechanismen zu bauen - beispielsweise die ersten Uhren.

Diese Informationen wurden mit technischer Unterstützung erstellt.


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